Die Digitalisierung in Hattersheim schreitet voran
Die Digitalisierung in Hattersheim schreitet voran
Vieles wurde bereits umgesetzt, einiges steht in der Pipeline
Im Mai dieses Jahres hat Bürgermeister Klaus Schindling den Fachbereich „Digitalisierung“ direkt seinem Büro - unter der Leitung von Stefan Käck - zugeordnet und damit erneut die Wichtigkeit dieses Themas unterstrichen. Ein vierköpfiges Team kümmert sich seitdem um die Erstellung und Steuerung von internen wie externen digitalen Prozessen.
Nun zieht der Fachbereich eine erste Zwischenbilanz. Was konnte bereits umgesetzt werden, was ist in vollem Gange und was ist noch in Planung? Viele der zentralen Dienstleistungen und Angebote der Stadtverwaltung für Bürgerinnen und Bürger sind mittlerweile digital über die städtische Webseite verfügbar. Zudem sind bereits verschiedene Smart-Projekte im Stadtgebiet gestartet, die die Lebensqualität in der Stadt verbessern sollen und auch die interne Verwaltung soll digitaler werden.
Das Onlinezugangsgesetz (OZG) verpflichtet alle Behörden auf Bundes- und Landesebene, ihre Dienstleistungen zukünftig digital anzubieten. Von den bundesweit über 500 definierten Leistungen (davon 115 im Bundesprogramm und 460 im Digitalisierungsprogramm Föderal), können mittlerweile 53 Dienstleistungen über die Webseite der Stadt online abgerufen werden. „Im Vergleich mit ähnlich großen Kommunen ist dies bereits ein beachtliches Online-Angebot und laufend werden weitere Leistungen hinzugefügt. Für manche Dienstleistungen sind wir sogar Vorreiter bzw. Modellkommune“, berichtet Klaus Schindling.
Eine Übersicht der angebotenen Leistungen kann über das Hessische Verwaltungsportal sowie auf der städtischen Homepage https://www.hattersheim.de/Formulare gefunden werden. Eine eigene digitale Plattform für die Online-Dienste der Stadt Hattersheim am Main befindet sich kurz vor der Fertigstellung.
Es geht smart voran im Stadtgebiet
Es sind bereits einige Smart-Projekte im Stadtgebiet gestartet, für deren Umsetzung Sensoren genutzt werden. Beispielsweise wird der Wasserstand am Schwarzbach mit Sensoren gemessen. Hierbei ist eine vorangehende Messung entlang des Bachlaufes geplant, um eine frühzeitige Warnung vor Hochwasser zu ermöglichen. Ebenso sollen Warnstufen als Frühindikator für Überschwemmungen festgelegt werden.
In diversen städtischen Gebäuden, vor allem auch dort, wo Veranstaltungen stattfinden oder regelmäßig Menschen für Sitzungen zusammenkommen, wird die Luftqualität und der CO2-Gehalt gemessen, um mit Hilfe eines Ampelsystems gegensteuern und lüften zu können.
Zudem wird die Parkplatzbelegung, mit freien oder belegten Parkplätzen, rund um das Rathaus digital überwacht. Geplant ist die Umsetzung einer Live-Ansicht der vorhandenen Parkmöglichkeiten für die Bürgerinnen, Bürger und Gäste. Aktuell befinden sich Sensoren zur Überwachung im Alten Posthof, auf einem Behindertenparkplatz und gegenüber der Taunus Sparkassen Filiale (Hauptstraße 4) auf der Feuerwehrzufahrt. Es ist geplant, vor allem nachts, vermehrt die zugeparkten Rettungswege zu überwachen und entsprechende Gegenmaßnahmen zu ergreifen.
Auch die Müllentsorgung soll smarter werden. Hattersheim verfügt nun über einen sogenannten „Smarten Mülleimer“: In der Untertorstraße wurde vom Hattersheimer Bauhof zu Testzwecken ein Müllbehälter installiert, der mittels Lichtschranke den Füllstand misst und gegebenenfalls den vorhandenen Müll mit einer Presseinrichtung komprimiert sowie bei vollem Füllstand eine Meldung an den zuständigen Fachbereich - zur Leerung - übermittelt.
Die Umsetzung eines Pilotprojekts für eine smarte Straßenbeleuchtung steht kurz bevor. Im Stadtteil Eddersheim wird zu Beginn des zweiten Quartals 2024 mit der Instandsetzung eines ca. 1,5 km langen Straßenbeleuchtungszuges begonnen. Diese intelligente Beleuchtungssteuerung (Smart Lighting) erfasst sensortechnisch, wann Licht im Straßenverkehrsraum benötigt wird und wann nicht.
Die gemessenen Daten der Sensoren werden zentral auf einer Plattform (Dashboard) gesammelt und grafisch dargestellt, um daraus in Abstimmung mit den zuständigen Fachbereichen weitere Maßnahmen abzuleiten.
„Die Digitalisierung, die parallel mit ökologischen Aspekten voranschreiten muss, ist insgesamt ein riesiges Projekt, welches noch einige Zeit in Anspruch nehmen wird. Ich bin mir sicher, dass unsere Bürgerinnen und Bürger sukzessiv von den innovativen Anwendungsmöglichkeiten regen Gebrauch machen werden und auch die Informationen in ihrem Alltag eine nützliche und wichtige Unterstützung bieten“, so Bürgermeister Klaus Schindling.