Status Quo der Digitalisierung in Hattersheim

Status Quo der Digitalisierung in Hattersheim am Main

Stadtverwaltung kann ihre Spitzenposition in vielen Bereichen ausbauen

In den vergangenen Jahren hat die Stadtverwaltung Hattersheim am Main fleißig an vielen Themen rund um die (Verwaltungs-) Digitalisierung gearbeitet und freut sich nun, dass das gezeigte Engagement zu einer überregionalen Vorreiter- und Vorbildposition geführt hat.

Beispielsweise behauptet die Stadtverwaltung Hattersheim am Main bei der Umsetzung des Onlinezugangsgesetzes (OZG) mit bisher über 150 digitalisierten Leistungen nach wie vor ihren ersten Platz in Hessen. Als besonderes Highlight kann dabei die Einführung der EfA-Dienste „Ehe-Online“ (2023) sowie die Umsetzung der „elektronischen Wohnsitzanmeldung“ (2024) genannt werden. Bei beiden Themen gehörte die Stadt Hattersheim am Main zu den ersten Anwendern.

Auch die interne Verwaltung nutzt zunehmend die Vorteile der Digitalisierung für die tägliche Arbeit. So hat beispielsweise das Hattersheimer Personalbüro in diesem Jahr alle Personalakten digitalisiert und in der ePersonalakte abgelegt.

Aus dem Referat Kinderbetreuung & Familien gibt es ebenfalls Neues zu berichten. Nach der erfolgreichen Einführung der Kindergartensoftware WebKITA wurde 2024 auch die dazugehörige ElKiApp eingeführt. Dadurch stehen neue, datenschutz-konforme Funktionen zur Verfügung, wie beispielsweise die Nutzung eines Elternkontos oder die Übermittlung von Fehlzeiten (Krankheit, Urlaub, etc.). Umgekehrt kann auch die Kindertageseinrichtung Informationen oder Einladungen an die Sorgeberechtigten verschicken. Die Stadt Hattersheim am Main ist bei der Anwendung dieser Software und ihrer Innovationen im kreisweiten Vergleich Vorreiterin.

Nicht zuletzt meldet beispielhaft auch das Friedhofswesen eine positive Entwicklung: Dort können bereits seit zwei Jahren Vorgänge über das Hattersheimer Digital-Portal abgewickelt werden. Was noch in Papierform eingeht, wird gescannt, digital abgelegt und zum Schluss datenschutzkonform entsorgt. Zwar möchte leider noch immer die Mehrheit der Antragstellenden den Gebührenbescheid oder den Antrag in Papierform bearbeiten. Allerdings steigen täglich mehr Nutzerinnen und Nutzer auf die digitale Variante um. „Die Digitalisierung ermöglicht eine schnellere Bearbeitung, da weniger Wege notwendig sind. Zudem werden keine Originalurkunden benötigt, was Kosten spart. Auch die Verwaltung profitiert, da weniger Papier und Ordner anfallen, die ins Archiv müssen. Laut Aktenplan sind die Unterlagen 30 Jahre aufzubewahren, bevor sie in ein Archiv überführt werden. Durch die Digitalisierung entfällt der Archivraum für Ordner und die Daten sind jederzeit verfügbar“, so Bürgermeister Klaus Schindling.

Im Jahr 2025 wird im Standesamt mit der Einführung der elektronischen Sammelakte begonnen. Eheregistereinträge sind bereits ab dem Jahr 1958 an aufwärts digitalisiert. Auch in anderen Referaten sind die Vorbereitungen weit fortgeschritten.

Erfreulich ist ebenfalls die sehr gute Entwicklung auf dem Gebiet „Smart City“: In verschiedenen Bereichen der Stadt wurden in den vergangenen Monaten Sensoren zur Datenmessung installiert. Auf der öffentlich für alle Bürgerinnen und Bürger zugänglichen digitalen Plattform (Dashboard) „Hattersheim smart“ werden die gewonnenen Daten in Echtzeit visualisiert und nutzbar gemacht. Aufrufbar ist das Dashboard über den gleichnamigen Verlinkungs-Button auf der Startseite der Homepage der Stadt Hattersheim am Main.

Dort können sich Interessierte beispielsweise über die folgenden Themen informieren:

  • Die Wasserstände des Schwarzbaches in Echtzeit: Bürgerinnen und Bürger sowie die Feuerwehren erhalten wichtige Daten für ein eventuelles Handlungserfordernis im Hochwasserfall. Der Pegelstand Eppstein wird als „Vorwarnstufe“ genutzt, da die dortigen Pegelspitzen Hattersheim ca. 35-40 Minuten später erreichen.
  • Erträge aus den Photovoltaikanlagen auf städtischen Einrichtungen
  • Belegung von Behindertenparkplätzen rund um das Rathaus
  • Das Hattersheimer Freibad erhält neben den aktuellen Wetter- und UV-Daten zukünftig auch einen Belegungsstatus, um sich über die aktuelle Besucheranzahl zu informieren.

Ziel ist der stetige Ausbau dieser Informations-Plattform für die Hattersheimer Bürgerinnen und Bürger in den unterschiedlichsten Anwendungsfällen. Beispielsweise sollen, neben der Erweiterung von bestehenden Anwendungen, weitere Wetterdaten aller drei Ortsteile bereitgestellt werden.

In allen Bereichen, bei denen unterschiedlichste Sensorik angewendet wird, sollen die Bedarfe der Bürgerinnen und Bürger, aber auch Lösungen im Notfall entwickelt werden.

Ein Anwendungsfall ist beispielsweise auch die Überwachung von öffentlichen Defibrillatoren mit Kombination einer Alarmmeldung an den städtischen Brand-und Bevölkerungsschutz. Ebenso kann überwacht werden, ob Feuerwehrzufahrten im Stadtgebiet blockiert sind, damit im Notfall keine wichtige Zeit verloren wird.

Die Messung der Luftqualität wird aktuell in Gebäuden der Stadtverwaltung getestet. Nicht nur die internen Besprechungsräume, sondern beispielhaft auch der Öffentlichkeit zugängige Bereiche der Stadtverwaltung oder Sportstätten wurden in ersten Schritten mit Luftsensoren ausgestattet, um Erkenntnisse zu einer optimalen Luftqualität zu erhalten. Ausblickend auf das kommende Jahr ist unter anderem eine Erweiterung auf die städtischen Kindertagesstätten geplant.

Ein weiteres zukünftiges Projekt widmet sich dem Füllstand öffentlicher Mülleimer an Bushaltestellen. So kann die Route der Entleerungsfahrzeuge angepasst werden. Die Verkürzung des Weges spart neben Arbeitszeit auch Sprit und schont somit die Umwelt.

Die Nachfrage nach Informationen zur Digitalisierung ist, aufgrund der Bedeutsamkeit des Themas für den deutschen Verwaltungsapparat, auf allen Seiten denkbar groß. Hattersheim am Main ist nicht nur mit ihren Nachbarkommunen sowie mit Kreis und Land im stetigen Austausch. Auch haben lokale und überregionale Zeitungen sowie auch zuletzt das ZDF beim bundesweiten Digitaltag über die vorbildliche Umsetzung des OZG und der Digitalisierung in Hattersheim berichtet.

Bürgermeister Schindling zeigt sich erfreut über die Vorbildposition, die Hattersheim am Main in vielen Bereichen einnehmen kann: „Die Verwaltungsdigitalisierung in Deutschland ist ein anspruchsvolles Projekt, bei dem jeder Anfang schwer ist. In Hattersheim befasst sich ein motiviertes und engagiertes Team mit den Themen Onlinezugangsgesetz, Digitalisierung der Verwaltung und mit Smart City-Projekten. So können wir die Vorteile der Digitalisierung für unsere Arbeit noch besser nutzen, sie über die städtischen Grenzen hinaus erfahrbar machen und Vorurteile, die damit verbunden sind, abbauen. Die Zusammenarbeit mit Nachbargemeinden oder auch auf Kreis- und Landesebene ist unabdingbar für einen gemeinsamen Fortschritt. Mit unserem Wissen und durch unsere Arbeit können wir auch andere Städte und Gemeinden bei der Umsetzung der Digitalisierung unterstützen.“

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