Dauerausstellung



Stadtgeschichte

Die Abteilung Stadtgeschichte greift anhand des Themenkomplexes „Herrschaft und Glaube“ die Territorial- sowie die Kirchengeschichte der drei Hattersheimer Stadtteile auf.
Die herausragende Rolle Hattersheims durch die geographisch günstige Lage des Ortes mitten an der alten Handels- und Geleitstraße zwischen Frankfurt und Mainz wird durch
Ausstellungsbereiche zur Via Regia sowie zur Hattersheimer Poststation und zum Nassauer Hof dargeboten.

Der Erfinder Anton Flettner

Das Lebensthema des gebürtigen Eddersheimers waren die physikalischen Gesetze der Strömung – sei es zu Wasser oder in der Luft. Bahnbrechend sind seine Erfindungen zur Hubschraubertechnik sowie sein Schiffs-Ruder und -Rotor. Letzterer findet heute in Zeiten der Energiewende Anerkennung und Nutzung.


Mühlen

Bis ins frühe 13. Jahrhundert reicht die Geschichte der fünf Mühlen am Schwarzbach zurück. Um 1900 vollziehen sie die Wende vom traditionellen Handwerk zur industriellen Produktion. Heute erinnern nur noch Straßennamen und wenige Gebäude an sie.


Glas

Die 1948 gegründete Glashütte ist ein typisches Beispiel für die deutsche Nachkriegs-geschichte. Hochspezialisierte Flüchtlinge und Vertriebene fanden dort Arbeit und in Hattersheim eine neue Heimat.


Rosen

Über die Eisenbahn erschlossen sich ansässige Rosenbetriebe schon früh internationale Märkte und begründeten so den Ruf Hattersheims als „Stadt der Rosen“. Wilhelm Kauth entwickelte seine Schnittrosen-Gärtnerei zur größten Europas und zum anerkannten Musterbetrieb.



Karten

Bis 2015 gingen bunte Grußkarten aus Hattersheim in die ganze Welt. Die aus Gotha stammenden Brüder Leo und Harry Horn hatten 1952 das Unternehmen in Hattersheim gegründet. „Die gute Karte Horn“ wurde zum führenden Hersteller von Grußkarten in Deutschland.


Papier

Am Okrifteler Mainufer entstand ab 1884 eine Papier- und Cellulosefabrik. Bis zu ihrer Enteignung und Flucht 1938 hatte die jüdische Familie Offenheimer das Werk sehr erfolgreich geführt. Nach dem Kriegsende war die nun durch die Phrix-Werke AG übernommene Fabrik bis zu ihrer Schließung 1970 der größte Arbeitgeber am Ort.


Schokolade

An den Geruch, der über Hattersheim wehte, erinnern sich heute noch viele, obwohl die 1929 gegründete Schokoladenfabrik bereits 1994 geschlossen wurde. Sarotti-Schokolade war nach dem Zweiten Weltkrieg in aller Munde, woran die berühmte Werbefigur des „Sarotti-Mohrs“ einen wesentlichen Anteil hatte.

Archäologie

Dass die Anfänge der Hattersheimer Geschichte bis weit in die Vergangenheit reichen – das wurde und wird immer wieder durch bedeutende archäologische Funde belegt. Zu nahezu zu allen Epochen der Vor- und Frühgeschichte finden sich auf dem heutigen Stadtgebiet Siedlungsspuren. Von überregionaler Bedeutung sind vor allem die Funde aus der Keltenzeit.